Bei Psoriasis - auch Schuppenflechte genannt - handelt es sich um eine chronisch entzündliche Auto-Immunerkrankung, welche in unterschiedlichen Symptome auftreten kann. Am häufigsten bricht Psoriasis zwischen dem 15 und 25. Lebensjahr aus, aber auch nach dem 50. Lebensjahr kann es nochmals zu einem Auftreten des Erscheinungsbildes kommen. In Österreich sind rund 300.000 Menschen davon betroffen. Auch wenn Psoriasis ist nicht heilbar ist, kennt man heute unterschiedliche Behandlungsmethoden um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Zusätzlich kann jeder Betroffen durch Anpassung seines Lebensstils einen nicht zu unterschätzenden Teil dazu beitragen.
Woher Psoriasis kommt, ist bis heute nicht erforscht. Was man heute aber weiß, ist dass der Auslöser eine Fehlsteuerung des Immunsystems ist. Während eine gesunde Haut sich alle 28 Tage erneuert, dauert dieser Prozess bei Psoriasis-Patienten nur 3-5 Tage, d.h. die Hauterneuerung läuft permanent auf Hochtouren. Dadurch kommt es zu der typischen 'Verpanzerung der Haut' und den sichtbaren Schuppenflächen.
Psoriasis ist zwar nicht ansteckend, jedoch aber vererbbar. Auch wenn es kein spezifisches Psoriasis-Gen gibt, wird die Krankheit doch oftmals vererbt (nicht selten nur in jeder zweiten Generation) oder tritt innerhalb einer Familie bei mehreren Personen auf.
Nicht zu unterschätzen ist aber auch der Einfluss der Psyche! Viele Psoriatiker sind hoch sensible Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes eine 'dünne Haut' haben deren Psyche einfach nicht so belastbar ist, wie bei den menschlichen 'Dickhäutern'. Sind es bei dem einen Kopf- oder Magenschmerzen die körperlichen Symptome auf psychische Überlastung, reagiert bei Psoriasis-Patienten die Haut.
Risiken und Auslöser
Streichen Sie nachfolgende Faktoren zu Gunsten Ihres Wohlbefindens so weit als möglich aus Ihrem Leben. Der Verzicht kann den ersten Ausbruch sogar verhindern bzw. einer Verschlechterung vorbeugen:
Auch wenn sie im Moment eine beruhigende und vermeintlich Leiden mildernde Wirkung haben: Suchtmittel wie Nikotin und Alkohol schaden gerade Psoriatikern ganz besonders. Gönnen Sie sich statt dessen etwas für Ihr Wohlbefinden, so tun Sie nicht nur etwas für Ihre Gesundheit. Lassen Sie vorallem die Krankzeit nicht die Oberhand gewinnen.
Medikamente im allgemeinen, vor allem Antibiotika.
Was sein muss, muss sein aber oftmals werden Medikamente verschrieben, wo auch ein bisschen Zeit und Ruhe oder Hausmittel ihre Wirkung tun. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an oder setzen Sie sich mit dem Thema 'Alternativmedizin' auseinander. Sie finden dazu noch einige Informationen unter einem eigenen Punkt. Und gerade die Einnahme von Antibiotika habt einen negativen Einfluss auf die Darmflora, was sich wiederum negativ auf das gesamte Immunsystem auswirkt (s. Alternativ Medizin/Probiotika). Oftmals kann auch darauf verzichtet werden.
Klimatische Bedingungen.
Kaltes und trockenes Klima steht in unseren Breitengraden leider oft an der Tagesordnung, wirkt sich aber leider negativ auf Psoriasis aus. Nachdem die meisten von uns, den Winter nicht im Süden und am Meer verbringen, können wir nur unser bestmögliches dazu tun, die Kälte und Trockenheit von unserer Haut fernzuhalten.
Achten Sie auf genug Feuchtigkeit in Ihren Räumen, z.B mit einem Luftbefeuchter oder auch Luftwäscher. Dieser filtert zusätzlich auch Staub und Schmutzpartikel aus der Luft. Halten Sie sich während der kalten Jahreszeit in wohltemperierten Räumen auf! Achten Sie auf speziell für Psoriasis-Haut entwickelte Reinigungs- und Pflegeprodukte. Sie enthalten einen hohen Lipidanteil und stärken die Hautbarriere. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten. Wichtig ist auch die Wahl Ihrer Kleidung. Diese sollte weich und vorzugsweise aus Naturfasern sein, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Dies gilt natürlich auch für Handtücher und Bettwäsche. Denken Sie daran: Jeder zusätzliche Reizfaktor, den Sie ausschließen, trägt einen Teil zu Ihrem gesamten Wohlbefinden bei!
Erscheinungsbild
Die Symptome treten verschieden und unterschiedlich stark auf. Bei allen Psoriasis-Patienten sind jedoch die betroffenen Hautareale gegen die gesunde Haut scharf abgegrenzt und stark gerötet. Auf der Hautoberfläche zeigen sich silbergraue Schuppen, sogenannte Plaques. Zu dem äußeren Erscheinungsbild kommt meist ein unerträglicher Juckreiz, was eine zusätzliche mentale Belastung darstellt.
Juckreiz: Da der mit Psoriasis meist einhergehende Juckreiz für Betroffene oft ebenso belastend ist, wie die Erkrankung selbst, möchten wir darauf auch besonderes Augenmerk legen. Besonders nachts treten Juckattacken auf und die Haut wird oft blutig gekratzt, was zu einer Negativspirale führt. Der Juckreiz wird noch weiter angeheizt. Nicht selten kratzen Betroffene solange, bis der Schmerz der blutigen Stellen den Juckreiz überlagert. Ein Teufelskreis beginnt - es ist im wahrsten Sinne des Wortes aus der Haut zu fahren. Der Leidensdruck des Juckreizes kann bis zur psychischen und psychischen Erschöpfung führen. Bevor es soweit kommt, empfehlen wir den Betroffenen ihre äußere wie innere Situation näher zu betrachten. Allenfalls kann auch ein Gespräch mit einem Psychologen helfen. Denn Juckreiz ist ein Alarmsignal der Haut, das Verlangen sich zu kratzen entsteht aus einer Missempfindung.
Den Juckreiz löschen? Ähnlich dem Schmerzgedächtnis gibt es auch ein Juckreiz-Gedächtnis, welches das Muster Jucken-Kratzen im Gehirn verankert. Abhilfe schaffen spezielle mentale Entspannungstechniken wie 'Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Meditationen, Autogenes Training oder aber auch Entspannungsmethoden bei denen der Körper zum Einsatz kommt wie Tai-Chi oder Qi-Gong.
Verlaufsform
Das Auftreten der Schuppenflechte verläuft meist in Schüben von unterschiedlich langer Dauer. Es gibt aber immer auch beschwerdefreie Phasen, die manchmal sogar jahrelang anhalten können. In seltenen Fällen können betroffenen Haustellen auch spontan heilen. Meistens ist die Krankheit jedoch chronisch. Häufig treten gemeinsam mit Psoriasis auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes auf. Ebenso haben Psoriatiker ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko.
Sonderformen
Die häufigste Form ist die gewöhnliche Schuppenflechte mit der Bezeichnung Psoriasis Vulgaris.
Die ersten Anzeichen kündigen sich am gesamten Körper durch rote Flecken und Knötchen an. Erst in weiterer Folge kommt es zu dem Erscheinungsbild der münzgroßen Schuppen (Plaques). Die Schuppen lassen sich leicht ablösen, dabei kommt es zu punktförmigen Blutungen. Ein Paradox ist, dass die Haut trotz ihrer unnatürlichen Verdickung nicht gut verhornt ist, was sie verletzungsanfällig macht. Die häufigsten betroffenen Areale sind: Ellenbogen, Kniescheiben, der Kopfbereich, das Gesäß, Brust und Rücken). Aber auch Finger- und Fußnägel können betroffen sein. Die Symptome reichen von leichten Dellen und Verfärbungen bis hin zur Nagelzerstörung. Neben dieser typischen Form der Psoriasis Vulgaris (Plaque-Typ) kann auch eine Streptokokken-Infektion zum plötzlichen Auftreten von Psoriasis Vulgaris führen. Diese Symptome zeigen sich in Form von bedeutend kleineren Schuppen vor allem im Gesicht, auf Brust und Rücken. Man spricht vom Guttata-Typ. Auch wenn diese Form der Erkrankung nicht chronisch ist, kann sie in eine chronische Form der Schuppenflechte übergehen.
Schuppenflechte am Kopf.
Die Kopfhaut. Hier findet Psoriasis oft ihren Ursprung. Die Schuppen bilden sich unter den Haaren und reichen meist bis zum Haaransatz.
Die Befürchtung, dass die Schuppenflechte am Kopf zu Haarausfall führt, ist zum Glück unbegründet, da das Haar durch die Plaques hindurch wächst. Wie unterscheidet sich eine Schuppenflechte am Kopf zu herkömmlichen Schuppen? Normale Schuppen sind ganz flach und damit nicht fühlbar, bei einer Schuppenflechte verkleben mehrere Hautschichten, welche sich wie kleine Klümpchen anfühlen.
Eine seltene Form der Schuppenflechte ist die Psoriasis Pustulosa. Sie zeigt sich durch eitrige Pusteln auf geröteten Hautstellen, meist an der Fußsohle und Handfläche. Wichtig auch für das Umfeld des Betroffenen zu wissen ist, dass keinerlei Ansteckungsgefahr besteht. Besonders schmerzhaft können für Patienten Alltägliches wie Gehen oder Greifen sein. Im schlimmsten Fall breitet die Krankheit sich über den gesamten Körper aus und kann enorm lebenseinschränkend bis bedrohend werden.
Psoriasis Invesa.
Auch diese Form der Schuppenflechte tritt nur selten auf. Sie wird durch Körperpartien mit verstärkter Wärmebildung und Feuchtigkeit begünstigt. Die Symptome sind in Achselhöhlen, Bauchfalten, unter der Brust aber auch im Genital- und Analbereich zu finden.