Ein systematischer Review ermittelte, wie lange nach Behandlungsende mit systemischer Medikation ein Rückfall bei Patienten mit Psoriasis auftritt. Biologika zur Behandlung der Psoriasis waren demnach mit längeren Behandlungserfolgen bis zu einem Rückfall nach Therapieende assoziiert als andere Wirkstoffe. Diese Ergebnisse könnten besonders dann relevant sein, wenn eine Behandlungsunterbrechung absehbar ist.
Die Frage, wann bei Erreichen der Remission (Symptomfreiheit) eine systemische Behandlung abgebrochen werden kann, ist bei der Psoriasis sehr wichtig. In dem vorliegenden systematischen Review ermittelten Forscher dazu, wie lange nach Behandlungsende systemischer Medikation ein Rückfall bei Patienten mit Psoriasis auftritt.
Beendigung der systemischen Psoriasis-Therapie: Wann kommt der Rückfall?
Studien zu Rückfall nach Behandlungsabbruch einer systemischen Psoriasis-Therapie wurden aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Cochrane Library und Embase ermittelt. Die Analyse der Zeit bis zu einem Rückfall erfolgte schließlich auf Basis der Studiendaten unter Berücksichtigung der jeweiligen Definition eines Rückfalles und der Krankheitskontrolle zum Zeitpunkt des Behandlungsabbruchs.
Die Autoren konnten 30 Artikel mit Veröffentlichung bis April 2021 in den systematischen Review aufnehmen. Die Studien untersuchten unterschiedliche medikamentöse Therapien:
- Konventionelle systemische Behandlungen mit Methotrexat und/oder Cyclosporin (4 Artikel)
- Tumor–Nekrose-Faktor-Antagonisten (TNF-Hemmer, 9 Studien)
- Interleukin-17-Antagonisten (IL-17-Hemmer, 8 Studien)
- IL-12/23 oder IL-23-Antagonisten (8 Studien)
- Tofacitinib und Apremilast (1 Studie)
Die Definitionen eines Behandlungserfolgs zum Zeitpunkt des Behandlungsendes unterschieden sich in den Studien. Ebenso unterschieden sich die Kriterien für Psoriasis-Rückfälle. Vergleiche zwischen Wirkstoffen erfolgten in den meisten Untersuchungen nur indirekt (nicht innerhalb einer Studie). Nachbeobachtungen erfolgten über 8 bis 108 Wochen.
Systematischer Review: 30 Studien, unterschiedliche Erfolgs- und Rückfallskriterien und Wirkstoffe
Wurde ein Rückfall bei Verlust einer 50 %-Verbesserung des PASI (50 % des maximalen PASI) vermerkt, zeigte sich eine kürzere mittlere Zeit (ca. 4 Wochen) bis zu einem Psoriasis-Rückfall mit traditionellen systemischen Behandlungen im Vergleich zu Biologika (ca. 12 – 34 Wochen). Bei strikteren Rückfallskriterien (Verlust eines PASI 90) wurde eine längere Zeit bis zum Rückfall nach Behandlungsende mit IL-23-Antagonisten (21 – 42 Wochen) als mit IL-17-Antagonisten (7 – 24 Wochen) gesehen.
Anhaltendere Behandlungserfolge mit Biologika
Biologika zur Behandlung der Psoriasis waren demnach mit längeren Behandlungserfolgen bis zu einem Rückfall nach Therapieende assoziiert als konventionelle oder neuartige orale Wirkstoffe. Unter den Biologika blieben Patienten mit IL-23-Antagonisten nach Ende der systemischen Therapie länger von einem Psoriasis-Rückfall verschont. Diese Ergebnisse könnten besonders dann relevant sein, wenn eine Behandlungsunterbrechung absehbar ist, sollten jedoch in direkten Wirkstoffvergleichen geprüft werden.
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